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Indien wird trotz Druck des Westens weiterhin russisches Erdöl kaufen

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen Russland und dem Westen haben der indische Premierminister Narendra Modi und Erdöl- und Gasminister Hardeep Singh Puri den Wunsch geäußert, die Zusammenarbeit mit Russland im Energiebereich fortzusetzen.
Indien wird trotz Druck des Westens weiterhin russisches Erdöl kaufenQuelle: Sputnik © Igor Schurawlew

Trotz der verschärften westlichen Sanktionen gegen Russland hat der indische Premierminister Narendra Modi am Mittwoch auf dem internationalen Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok erklärt, dass Russland ein wichtiger Partner für die Industrie Indiens sei, unter anderem im Energiebereich. Dazu sagte Modi:

"Indien ist daran interessiert, die Zusammenarbeit mit Russland in vielen Bereichen zu stärken, insbesondere im Zusammenhang mit der Arktis. Außerdem gibt es im Energiebereich große Chancen für die Zusammenarbeit."

Zuvor hatte sich der Erdöl- und Gasminister Indiens Hardeep Singh Puri zu diesem Thema geäußert. In einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender CNBC am Montag erklärte er, dass sein Land trotz des wachsenden Drucks aus dem Westen weiterhin russisches Erdöl kaufen werde. Für den Minister sei das eine Frage der Energiesicherheit, da Indien rund fünf Millionen Barrel Erdöl pro Tag verbraucht. Außerdem sieht Puri keinerlei moralischen Konflikt, russisches Erdöl zu kaufen. Wörtlich sagte er:

"Es gibt keinen Konflikt. Ich habe eine moralische Pflicht gegenüber meinen Verbrauchern. Will ich als Vertreter einer demokratisch gewählten Regierung, dass die Tankstellen leer werden?"

Der indische Minister fügte hinzu, dass die EU kein Recht habe, Indien wegen des Imports von russischem Erdöl zu verurteilen, da sie selbst viel mehr importiere. Weiter sagte Puri:

"Die Europäer kauften an einem Nachmittag mehr ein als ich in einem Vierteljahr. Es würde mich wundern, wenn das nicht noch immer so ist. Aber doch, wir werden weiter von Russland kaufen."

Zudem lehnt Indien den Vorschlag der G7-Staaten ab, einen Preisdeckel für Energieträger aus Russland einzuführen. In diesem Zusammenhang sagte Puri, dass Indien diesen Vorschlag "sehr sorgfältig überdenken" werde. Puri fügte hinzu, es sei noch unklar, welche Länder sich an diesem vorgeschlagenen Preisdeckel für russisches Erdöl beteiligen würden und wie eine solche Maßnahme die Energiemärkte beeinflussen werde.

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